Osteopathie

Die Osteopathie ist ein auf drei Säulen basierendes Konzept. Sie konstituieren sich aus dem parietalen System (Muskeln und Gelenke), dem visceralen System (innere Organe) und dem craniosacralen System (Beziehung zwischen Schädel und Kreuzbein). In der Behandlung verschmelzen alle drei Systeme miteinander. Eines von A.T. Stills Prinzipien besagt, dass der Körper Selbstheilungskräfte besitzt. Dieses erfahren wir z.B. regelmäßig, wenn Wunden nach einigen Tagen selbständig verheilen.

In der Osteopathie werden die Selbstheilungskräfte des Menschen aktiviert. Der Osteopath ist dabei kein Heiler, er gibt dem Körper lediglich einen Impuls, und somit eine Hilfe zur Selbsthilfe. Oft treten Schmerzen nicht in den Regionen auf, wo sie entstanden sind. So kann es z.B. passieren, dass der Osteopath die Hüfte und den Bauchraum behandelt, um eine Verspannung im Nacken zu lösen. Ziel der Behandlung ist die Wiederherstellung des körpereigenen Gleichgewichtes. Das kann in der Regel einige Zeit dauern.Um dem Körper genügend Zeit zu geben, wird der darauf folgende Termin im Abstand von zwei bis vier Wochen vereinbart

Ist die Osteopathie wirklich eine sanfte Therapie?

Mit dem Begriff „Osteopathie“ verbinden viele eine sanfte Therapie. Dieses stimmt aber nur bedingt. Wenn der Osteopath im craniosacralen System arbeitet, fühlt es sich wie ein „Handauflegen“ an. Im parietalen System kann es dagegen schon etwas kräftiger werden, so zum Beispiel beim Lösen von sehr festen Blockierungen in der Brustwirbelsäule oder bei einer Fascienbehandlung (also der Muskelumhüllung).

Ursprung der Osteopathie

Die Osteopathie ist in den letzten Jahren immer populärer geworden. Tatsächlich wurde diese ganzheitliche Therapie aber schon von dem amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still um das Jahr 1864 entwickelt. A.T. Still ist  auch der Namensgeber dieser Behandlungsmethode. Osteopathie bedeutet wörtlich übersetzt „Leiden der Knochen“. Still suchte eine Alternative zur Schulmedizin, die damals noch nicht dem heutigen Standard entsprach. Er therapierte nicht nur Muskel- und Gelenkbeschwerden, sondern auch Erkrankungen innerer Organe. Er ging davon aus, dass alle Krankheiten ihren Ursprung in den Knochen und Gelenken haben.

Physiotherapie als begleitende Maßnahme zur Osteopathie?

Grundsätzlich ist es möglich, beide Therapieverfahren parallel wahrzunehmen. Die Konzepte ergänzen sich hervorragend, weshalb der Beruf des Osteopathen so attraktiv für viele Physiotherapeuten geworden ist. Viele Techniken des parietalen Systems sind auch in der Physiotherapie bekannt.

Wie sieht eine osteopathische Behandlung aus?

Die erste Behandlung dauert grundsätzlich etwas länger. Nach der Anamnese folgt eine osteopathische Befundaufnahme. Hierbei untersucht der Osteopath den Patienten, registriert Verspannungen im visceralen, fascialen oder craniosacralen System und sucht nach blockierten Gelenken. Mit Hilfe der Befundaufnahme wird ein Behandlungsplan erstellt und mit dem Patienten die weitere Vorgehensweise besprochen.

Welche Unterschiede bestehen zur Schulmedizin?

Der Osteopath nimmt sich Zeit für den Patienten! In der ersten Behandlung erfolgt eine ausführliche Anamnese. Diese kann schon einmal 45 Minuten in Anspruch nehmen. Eine sorgfältige Anamnese ist wichtig, um komplexe Zusammenhänge der Beschwerden zu erkennen. Im Gegensatz zur klassischen Medizin wird in der Osteopathie systemübergreifend gedacht und behandelt. Ein Beispiel: Ein Patient hat Schmerzen im unteren Rücken. In diesem Falle könnte sich eine „Ursachen-Folge-Kette“ von einem blockierten Fußwurzelknochen über das Knie und die Hüfte bis in den Rücken aufgebaut haben. Es könnte aber auch ein Problem im Verdauungssystem vorliegen, welches zu Irritationen im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule führt. Zahlreiche weitere Verbindungen zu scheinbar entfernt liegenden Strukturen sind außerdem denkbar. Es ist die Aufgabe des Osteopathen, diese Zusammenhänge herauszufinden. Der klassische Schulmediziner wird sich in der Regel nur auf die schmerzhafte Region konzentrieren. Dieses kann selbstverständlich auch hilfreich sein, wobei eine ganzheitliche Betrachtungsweise für eine erfolgreiche Behandlung meist effizienter ist.

Unsere Therapeuten

Nicolaus von Ketelhodt

Heilpraktiker

Schwerpunkt Osteopathie, Physiotherapeut

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Susanne Krebs

Heilpraktikerin

Schwerpunkt Osteopathie, Physiotherapeutin

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